Eines der weit verbreitetsten Wirkstoffe zur Behandlung von Asthma bronchiale und COPD (Chronic obstructive pulmonary disease) ist Salbutamol. Es ist in unterschiedlichen Darreichungsformen anwendbar. Vor jeder Einnahme sollten sich Patienten über Dosierung, mögliche Neben- und Wechselwirkungen sowie Kontraindikationen informieren.

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Was ist Salbutamol?

Bei Salbutamol handelt es sich um einen Wirkstoff, welcher zu der Gruppe der sogenannten Beta-2-Sympathomimetika (auch β2-Adrenozeptor-Agonisten genannt) zählt.

Verordnet wird dieser in der Regel bei Atemwegserkrankungen, wenn verengte Bronchien die Atmung erschweren und/oder zu Atemnot führen. Dies ist insbesondere bei Asthma bronchiale sowie COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung) der Fall, weshalb Medikamente mit Salbutamol meist bei diesen Erkrankungen Anwendung finden.

Strukturformel von Salbutamol
Strukturformel von Salbutamol, einem Wirkstoff aus der Gruppe der Beta-2-Sympathomimetika

Zudem werden durch den Wirkstoff entzündliche sowie allergische Prozesse in der Bronchien gemindert. Liegt eine allergische Asthma bronchiale vor, kann durch Salbutamol vorbeugend einer Reizung durch einen Allergenkontakt entgegentreten, sodass ein akuter Asthmaschub verhindert wird.

Sonstige Salbutamol Inhaltsstoffe

Die unterschiedlichen Salbutamol Dosieraerosole unterscheiden sich nur geringfügig in Bezug auf ihre Zusammensetzung:

Salbutamol Packungsbeilage - Welche Informationen sind zu finden?

Als zugelassenes Medikament gehört zu Salbutamol ein umfangreicher Beipackzettel, der die Anwender über verschiedene, wichtige Einzelheiten informiert. In der Packungsbeilage werden Informationen rund um die Anwendungsgebiete, die Zusammensetzung, Dosierung und Anwendung bereitgestellt.

Darüber hinaus liefert der Beipackzettel Informationen rund um die potenziellen Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Gegenanzeigen. Sicherheitshinweise und Warnhinweise sowie Kontaktdaten bei gegebenenfalls auftretenden, nicht erwähnten Nebenwirkungen, sind ebenfalls enthalten.

Formen und Dosierung vom Salbutamol Wirkstoff

Der Markt hält verschiedene Darreichungsformen zur Auswahl bereit. Diese umfassen Folgende:

Grundsätzlich sollte der behandelnde Arzt atemwegskranken Patienten die Dosis vorgeben, da diese von mehreren Faktoren abhängig sind und entsprechend unterschiedlich ausfallen muss, um ein erfolgreiches Behandlungsziel zu erreichen.

Zudem könnte eine eventuelle Überdosierung unter Umständen schwere gesundheitliche Komplikationen mit sich bringen. Allein aus diesem Grund sollte eine Dosierung immer mit Zustimmung des behandelnden Arzt erfolgen und von selbständigen Dosieränderungen abgesehen werden.

In erster Linie wird bei der Dosisbestimmung die Schwere des Krankheitsbildes und der Allgemeinzustand des Patienten berücksichtigt. Die jeweilige Darreichungsform besitzt teilweise unterschiedliche Wirkungseffizienz, sodass auch diese eine wesentliche Rolle bei der richtigen Dosierung spielt.

Folgende Dosierungen dienen lediglich als Richtlinien, von welcher der behandelnde Arzt abweichende Dosismengen bestimmen kann, wenn diese optimaler auf den Patienten erscheinen.

Salbutamol Tabletten:

Erwachsene: 2x täglich jeweils maximal acht Milligramm. Demzufolge beträgt die Tagesdosis 16 Milligramm Salbutamol.

Kinder: 2x täglich morgens und abends je vier Milligramm. Die Tagesdosis von acht Milligramm sollte nur auf Anraten des behandelnden Arztes erfolgen.

Salbutamol Tabletten

Salbutamol Inhalationslösung:

Erwachsene: Eine Tagesdosis einer Salbutamol-Inhalationslösung zur Vernebler-Anwendung liegt bei maximal 15 Milligramm. Diese sollte in Einzeldosen zu je 1,25 Milligramm bis 2.5 Milligramm aufgeteilt werden. Im Akutfall kann nach einer nicht ausreichend lindernden Einzeldosis eine zweite Einzeldosis eingenommen werden. Ein Einnahmeabstand von fünf bis zehn Minuten sollte dabei eingehalten werden.

Kinder: Bei Kindern ist die empfohlene Einzeldosis von dem jeweiligen Lebensalter abhängig. Hierbei werden zwischen 0.25 Milligramm und 0.5 Milligramm pro Jahr gerechnet. Eine Einzeldosis von zwei Milligramm ist ohne medizinische Indikation nicht zu überschreiten.

Im Akutfall kann ebenfalls eine zweite Einzeldosis eingeatmet werden, wobei ein Wartezeit von fünf bis zehn Minuten nicht unterschritten werden sollte. Der Grenzwert einer Tagesverabreichung liegt bei 7.5 Milligramm Salbutamol.

Salbutamol Suspension

Erwachsene: Die empfohlene Einzeldosis ist zwischen 0.1 und 0.2 Milligramm Salbutamol festgesetzt. Dies entspricht in etwa ein bis zwei Sprühstöße. Die Tagesdosis sollte 0.8 Milligramm nicht übersteigen.

Kinder: Die empfohlene Einzeldosis liegt bei 0.1 Milligramm. Dies entspricht einem Sprühstoß. Der maximale Tagesdosis sollte 0.4 Milligramm nicht überschreiten.

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Salbutamol Pulverkapseln zu Inhalation

Erwachsene: Pro Einnahme ist eine Dosis zwischen 0.1 Milligramm und 0.2 Milligramm ratsam. Die Tagesdosis liegt bei einer Grenze von 0.8 Milligramm. Sollte ein Bronchialkrampf und/oder eine akute Atemnot bestehen, kann mit einem Abstand von fünf bis zehn Minuten zwei Einzeldosen verabreicht werden. Führt dies nicht zu einer Linderung, ist ein Arzt hinzuzuziehen.

Kinder: Die empfohlene Dosis beträgt 2× täglich 1 Pulverkapsel zur Inhalation, im Idealfall eine Kapsel am Morgen und eine Kapsel am Abend. Mehr als zwei Kapseln pro Tag sollten Kinder ohne ärztliche Anweisung nicht anwenden.

Zur Vorbeugung bei bevorstehendem Kontakt mit allergenen Stoffen/Substanzen, wie beispielsweise Tierhaaren oder kalte Luft: mindestens 15 Minuten, bevor der Kontakt zustande kommt und eine Reizung beziehungsweise allergische Reaktion erfolgen könnte.

Wie wirkt der Wirkstoff Salbutamol?

Salbutamol besitzt eine Wirkungsweise, bei welcher der Wirkstoff aus der Gruppe der Beta-2-Sympathomimetika eine selektive Stimulation der Beta-2-Rezeptoren in den Muskelzellen der Atemwegen verursacht. Durch diese wird eine Erschlaffung der Bronchialmuskulatur herbeigeführt. In diesem Prozess lösen sich Bronchialverkrampfungen, die Atemwege weiten sich und der Patient bekommt wieder besser Luft.

Zudem fördert der Wirkstoff Salbutamol das Abhusten von Schleimansammlungen, die sich aufgrund einer Schleimhautentzündung und damit verbundenen verklebten Flimmerhärchen gebildet haben. Entzündliche Prozesse nehmen ab und allergische Reaktionen reduzieren sich spürbar in ihrer Ausprägung.

Wird Salbutamol inhaliert, dauert es circa vier bis fünf Minuten, bis eine deutliche Erleichterung eintritt. In besonders schweren Fällen ist das Einatmen einer Einzeldosis nicht ausreichend und erst eine zweite Anwendung führt zur Besserung. Die Wirkungsdauer beträgt in der Regel circa vier Stunden.

Wirkungsweise von Beta-2-Sympathomimetika

Welche Nebenwirkungen von Salbutamol können auftreten?

Als Nebenwirkungen werden Reaktionen des Körpers bezeichnet, welche durch die Einnahme von Salbutamol ausgelöst werden können. Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber je nach Darreichungsform und Dosis, selten oder öfter, sowie je nach Patient, unterschiedlich stark sein.

Folgende Nebenwirkungen sind in der Vergangenheit bei Patienten nach der Einnahme von Salbutamol registriert worden:

Salbutamol-Spray (selten Nebenwirkungen zur Folge)

Nebenwirkungen bei der Salbutamol-Einnahme in Tablettenform

Nebenwirkungen sind bei der Einnahme in Tablettenform als öfter auftretend bekannt (s. auch Erfahrungen mit Salbutamol). Sie treten meist erst nach einer längeren Einnahmedauer auf und klingen in der Regel spätestens mit Absetzen vom Salbutamol Wirkstoff wieder ab.

Weitere Nebenwirkungen von Salbutamol können sein:

Wechselwirkungen

Bei Wechselwirkungen handelt es sich eine Reaktion im Körper, die durch mindestens zwei verschiedene Wirkstoffe zustande kommt, die während des gleichen Wirkungszeitraums eingenommen werden (Polymedikation).

In der Regel zeigt sich eine pharmakologische Wechselwirkung in Form von Erhöhung, Abschwächung oder eine Aufhebung von Wirkungen. Zudem kann das Risiko von Nebenwirkungen erhöht werden sowie Nebenwirkungen deutlich stärker ausgeprägt vorkommen.

In Verbindung vom Salbutamol Wirkstoff können folgende Medikamente/Wirkstoffe eine Wechselwirkung bewirken:

sowie:

Gegenanzeigen: Wann darf Salbutamol nicht angewendet werden?

Als Gegenanzeigen werden sogenannte Kontraindikationen bezeichnet, welche auf einen Umstand basieren, bei der von einer Einnahme vom Wirkstoff Salbutamol abgesehen werden sollte. Dies können bestehende Krankheiten ebenso sein, wie vergangene Erkrankungen, Schwangerschaften oder Ähnliches.

Treffen folgende Gegenanzeigen auf einen Patienten zu, sollte eine Salbutamol-Einnahme nur mit Rücksprache des behandelnden Arztes erfolgen. Dieser wird das Nutzen-Risiko abschätzen und entscheiden, ob die Einnahme des Wirkstoffs ein erhöhtes Risiko für den Patienten bedeuten könnte.

Zu den Gegenanzeigen gehören:

Zu beachten ist zusätzlich, dass der Wirkstoff Salbutamol zu den Dopingsubstanzen gehört, aber eine Verabreichung zu Therapiezwecken von maximal 1.600 Mikrogramm pro 24 Stunden keinen Verstoß gegen das Dopinggesetz auf Wettkämpfen darstellt. Voraussetzung ist, dass eine ärztliche Bescheinigung die Behandlungsnotwendigkeit mit Salbutamol bestätigt.

Quellen

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  1. β-Sympathomimetika: Asthmasprays gegen Parkinson. In: Pharmazeutische Zeitung, Fachzeitschrift im Internet für Pharmazie, Medizin, Gesundheitspolitik und Wirtschaft. URL: pharmazeutische-zeitung.de
  2. Beipackzettel: Salbuhexal N Dosieraerosol 200 Hub. In: Apotheken Umschau, Gesundheits-Tipps und Infos zu Medizin, Krankheiten, Therapien, Laborwerten und Medikamenten. URL: apotheken-umschau.de
  3. Empfehlungen zur Therapie des Asthma bronchiale Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ). URL: akdae.de
  4. Regular inhaled salbutamol and airway responsiveness to allergen. D.W. Cockcroft, FRCP(C) et al. The Lancet, Volume 342, Issue 8875, 2 October 1993, Pages 833-837. URL: thelancet.com
  5. Serevent nationwide surveillance study: comparison of salmeterol with salbutamol in asthmatic patients who require regular bronchodilator treatment.. W Castle et al. (2011) URL: ncbi.nlm.nih.gov
  6. Salbutamol dry powder inhaler: Efficacy, tolerability, and acceptability study. Chris O’Callaghan MD, PhD et al. (2002). URL: onlinelibrary.wiley.com
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